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Wahre Superhelden

von Julia Corinna Schulz

Im Zentrallabor wird Wasser genau unter die Lupe genommen.
Im Zentrallabor wird Wasser genau unter die Lupe genommen.

Wer an einem Bauprojekt beteiligt ist, kennt es: Tagelang hat es nicht geregnet und auf einmal steht eine Pfütze auf der Baustelle. Da sie nicht von oben gekommen sein kann, muss sie von unten hochgeschwappt sein. Aber handelt es sich nun dabei um Grundwasser, das sich seinen Weg an die Erdoberfläche gebahnt hat? Oder ist es Wasser, das aus einer leckenden Leitung ausgetreten ist? Und hier schalten sich die Mitarbeiter des Zentrallabors der Halleschen Wasser und Stadtwirtschaft GmbH ein. Mit ein paar Tests und Analysen können sie feststellen, woher das Wasser kommt. Die Zusammensetzung verrät es ihnen. Denn Wasser ist nicht gleich Wasser.

Die zwölf Mitarbeiter des Zentrallabors in Halle-Nord, das seit Februar 2014 Dienstleistungen für Trinkwasser, Abwasser und Abfall an einem Standort bündelt, untersuchen täglich 30 bis 40 Wasserproben und fertigen Trinkwasseranalysen von insgesamt 57 Entnahmestellen in Halle an. Neben dem Trinkwasser beproben sie auch täglich das Abwasser in der Kläranlage Halle-Nord, und in regelmäßigen Abständen das der Deponie Halle-Lochau auf Schadstoffe.

Auch die Untersuchung der Wässer von Frei- und Hallenbädern sowie die enge Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsamt und die Analyse von deren Proben aus zum Beispiel Krankenhäusern oder Gastronomiebetrieben gehören zu ihrem Aufgabenspektrum. Außerdem überprüfen die Mitarbeiter des Zentrallabors Anschlüsse für öffentliche Trinkwasserspender, wie wir sie vom Laternenfest oder der Kinderstadt kennen, auf Unbedenklichkeit.

So können die Ergebnisse einer Analyse aussehen.
So können die Ergebnisse einer Analyse aussehen.

Und dabei kommt unser Trinkwasser eigentlich gar nicht aus Halle. Es kommt aus der Rappbodetalsperre und wird zwischendurch noch im Wasserwerk Wienrode im Harz aufbereitet. Es muss also niemand Angst davor haben, dass unser Wasser aufgrund der halleschen Solen salzig schmeckt. Die gesetzlichen Vorschriften für Trinkwasser sind in Deutschland sehr streng, sodass es überall qualitativ hochwertiges Wasser, aber keinen Wettstreit um den Titel „Deutschlands bestes Trinkwasser“ gibt.

Die Mitarbeiter des Zentrallabors sind mit diesem Wagen flott unterwegs.
Die Mitarbeiter des Zentrallabors sind mit diesem Wagen flott unterwegs.

Ganz egal, wo man in Halle wohnt, für Trinkwasser gilt immer: es ist klar, geschmack- und geruchlos. Sobald das Wasser über den Hausanschluss verteilt wird, also aus der Leitung kommt, und leicht Farbe annimmt, bitter oder sauer schmeckt, sollte der Vermieter informiert werden, denn ab der Übergabestation ist er zuständig. Dieser kann dann prüfen, woher die Veränderung im Wasser kommt.
Auch für Trinkwassersprudler, in denen Trinkwasser mit Kohlensäure aufbereitet wird, gilt, dass das Trinkwasser unbelastet ist. „Wenn allerdings die Drehverschlüsse nicht richtig gereinigt werden, bilden sich dort Keime“, erklärt Suchanke, „Die können dann Durchfall oder andere Beschwerden auslösen.“ Außerdem können durch die zu häufige Benutzung von Plastikflaschen Weichmacher ins Wasser gelangen.
Das hallesche Trinkwasser kann also problemlos getrunken werden. „Es eignet sich sogar für die Zubereitung von Babynahrung“, ergänzt Suchanke. Einen Tipp hat er aber noch: „Am besten schmeckt Wasser, wenn man es nicht ganz kalt trinkt und mit Zitronenscheiben und Minzblättern verfeinert.“

05.08.2016